Phase 3

Als 1948-er befinde ich jetzt im Übergang zur Arbeit als Künstler - der Phase 3 meines Lebens. Seit 1992 bin ich selbstständig als Managementtrainer - da ist die Kunst gefordert: Menschen zu motivieren. Davor liegen viele Jahre als Filialleiter einer Großbank.
In den letzten Jahren habe ich mir wo immer es ging Zeit genommen um als Künstler vorwärts zu kommen. Ich experimentiere mit Motiven, Farben und Stilen - daher ist die Bandbreite meiner Arbeit recht groß. Ich nutze viele Gelegenheiten dazu zu lernen. Trotzdem gilt für mich "Malen lerne ich nur durch malen".



Meine erste Vernissage - ich war sehr zufrieden über die positive Resonanz insbesondere auch von Seiten der Presse. Hier ein Ausschnitt:

Herzliebs Bilder zeichnen sich durch intensive Farbigkeit aus – genau wie das oft spürbare Augenzwinkern bei den Titeln und auch bei den Sujets eine Garantie dafür, dass bei den Besuchern der Ausstellung keine Wehmut aufkommt – im Gegenteil. Dass bei den „Vier Jahreszeiten“ der Winter nicht vorkommt, weil dann auf den Felder kein Mais zu sehen ist, den das vierte Bild verlangt hätte, dass sich die berühmten Affen, die nichts sehen, nichts hören und nichts reden, auch schlüssig als „komische Vögel“ auf Leinwand bannen lassen und dass sechs kleinformatige Bilder jeweils symbolisch Worte darstellen, die ausnahmslos auf „-ung“ enden und damit den Betrachter zu einem Ratespiel einladen, ist typisch für die Präsentation, die gute Laune provoziert. Dabei soll nicht vergessen werden, dass Herzlieb vor allem in seinen jüngeren Arbeiten durchaus in der Lage ist, mit Acrylfarben stimmungsvolle Landschaften und Szenen darzustellen, eine Wolkenbruch beispielsweise, eine Abendstimmung mit faszinierender Lichtwirkung oder den Niedernberger „Honischsee“ nach dem Gewitter.

Ähnlich humorvoll und selbstironisch wie viele seiner Bilder war auch die kurze Ansprache Herzliebs bei der Vernissage. Dort sprach er von seinem „Kollegen“ Pablo (Picasso) und wies darauf hin, dass er sich mit seinen 67 Jahren beeilen müsse, um noch ähnlich viele Malphasen wie der spanische Künstler zu schaffen – eine witzige Antwort an die Kritiker, die ihm einen wilden Stilmix zwischen impressionistischen, expressionistischen, realistischen und experimentellen Zügen vorwerfen.